Sonntag, 27. Februar 2011

Oscars 2011



Es ist wieder einmal so weit, die Verleihung des wohl renommiertesten Filmpreises steht kurz bevor, die Oscars 2011! Die Academy hat sich ins stille Kämmerchen zurückgezogen und die unzähligen Kandidaten bewertet und der gemeine Zuschauer hierzulande darf heute Nacht gegen 2 Uhr mitteleuropäischer Zeit dem ganzen Spektakel beiwohnen. Ich freu mich darauf.

In den letzten Wochen bin ich pausenlos ins Kino gerannt, um alle relevanten Top-Nomminierten zu beäugen und mir selbst ein Bild von ihnen zu machen. Wenn man von den 10 nomminierten Filmen in der Königsdisziplin Bester Film ausgeht, habe ich 6 von diesen gesehen. Black Swan (Review), The Social Network, True Grit, 127 Hours, The King's Speech und schon im vorangegangen Jahr Inception habe ich mir angeschaut, Toy Story 3 hab ich leider verpasst (wie auch immer das geht), für The Kids Are All Right hatte ich bis jetzt recht wenig Interesse, und Winter's Bone sowie The Fighter starten am 31. März bzw. 07. April 2011 in den deutschen Kinos.

Besonders The Fighter reizt mich ungemein, was wohl auch an den 7 Oscar-Nomminierungen liegen dürfte. Dazu wird hier eventuell noch eine Preview erscheinen.

Da ich nicht jeden Film gesehen habe, ist die Sache mit dem Oscar-Tipps natürlich schwierig und absolut subjektiv. Ich möchte auch gar nicht auf jede Kategorie eingehen. Die folgenden Einschätzung der Verteilung des kleinen goldenen Männchens entsprechen also komplett meiner ganz persönlichen Meinung, unter Berücksichtigung der Tatsache, welche Filme ich auch wirklich gesehen habe.

Folgende Kategorien sollen hier also herhalten: Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Bester Nebendarsteller, Beste Nebendarstellerin, Bestes Originaldrehbuch und Bestes adaptiertes Drehbuch.

Dazu werde ich zum einen meinen persönlichen Tipp bzw. Wunsch oder Vorstellung und zum anderen die von mir vermutete Wertung der Academy niederschreiben. Ich möchte auch gar nicht so viel Worte zu den Tipps und Vermutungen verlieren. Und immer schon im Hinterkopf behalten, was ich gesehen und nicht gesehen habe. Und bitte!

BESTER FILM

127 Hours
Black Swan
The Fighter
Inception
The Kids Are All Right
The King’s Speech
The Social Network
Toy Story 3
True Grit
Winter’s Bone

persönlicher Tipp (Wunsch): Schwierig. Ganz enge Kiste zwischen Black Swan (krasse Psychokiste, hat mich umgehauen), The King's Speech (tolle Darsteller, tolle Story) und Inception (wahnsinnig gute Idee und Inszenierung. Einer von den dreien soll's machen. Auch The Social Network sowie True Grit räume ich gute Chance ein. 127 Hours ist der absolute Underdog, aber auch fantastisch.

Academy (Vermutung): Wird sich wohl zwischen The King's Speech und The Social Network entscheiden. Black Swan, Inception und True Grit dahinter.
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BESTE REGIE

Darren AronofskyBlack Swan
Ethan Coen, Joel CoenTrue Grit
David FincherThe Social Network
Tom HooperThe King’s Speech
David O. RussellThe Fighter

persönlicher Tipp: Darren Aronofsky mit Black Swan. Fincher (The Social Network) und Hooper (The King's Speech) gleichauf dahinter.

Academy: Fincher mit The Social Network. Hooper mit The King's Speech dahinter.
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BESTE HAUPTDARSTELLER

Javier BardemBiutiful
Jeff BridgesTrue Grit
Jesse EisenbergThe Social Network
Colin Firth The King’s Speech
James Franco127 Hours

persönlicher Tipp: Wieder schwierig. Alle super, sicher auch Bardem in Biutiful (nicht gesehen, KS: 10. März 2011). Colin Firth wird ihn bekommen, Bridges hätte ihn auch verdient, Franco würde ich es gönnen und Eisenberg war auch glänzend. Letztendlich Firth vs. Bridges.

Academy: Colin Firth. Er ist fällig. Bridges eher weniger, da er ihn schon letztes Jahr für Crazy Heart (fantastisch) bekommen hat. Eher noch Eisenberg mit etwas besseren Chancen. Franco als Underdog, sowie Javier Bardem.
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BESTE HAUPTDARSTELLERIN

Annette BeningThe Kids Are All Right
Nicole KidmanRabbit Hole
Jennifer LawrenceWinter’s Bone
Natalie PortmanBlack Swan
Michelle WilliamsBlue Valentine

persönlicher Tipp: Natalie Portman. Überragend.

Academy: Ebenso Natalie Portman. Annette Bening soll auch sehr gut gespielt haben, läuft auf eine Zweikampf hinaus, Vorteil Portman.
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BESTER NEBENDARSTELLER

Christian BaleThe Fighter
John HawkesWinter’s Bone
Jeremy RennerThe Town – Stadt ohne Gnade
Mark RuffaloThe Kids Are All Right
Geoffrey RushThe King’s Speech

persönlicher Tipp: Geoffrey Rush. Ein ganz großer Schauspieler. Verdient. Christian Bale soll aber auch verdammt gut in The Fighter sein. Spannend.

Academy: Rush oder Bale. Duell auf Augenhöhe.
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BESTE NEBENDARSTELLERIN

Amy AdamsThe Fighter
Helena Bonham CarterThe King’s Speech
Melissa LeoThe Fighter
Hailee SteinfeldTrue Grit
Jacki WeaverKönigreich des Verbrechens

persönlicher Tipp: Hailee Steinfeld. Ich steig bei dem Hype um sie mit ein. Tolles Mädel. Erstklassige Vorstellung in True Grit. Helena Bonham Carter als mein zweiter Tipp. Herrlich subtil in The King's Speech.

Academy: The Fighter-Ladys eventuell mit guten Chancen, kann ich nicht einschätzen. Steinfeld wäre ein mutige, aber richtige Entscheidung. Bonham Carter mit Außenseiterchancen. Tendenz Steinfeld.
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BESTES ORIGINALDREHBUCH

Another Year
– Mike Leigh
The FighterScott Silver, Paul Tamasy und Eric Johnson
Inception – Christopher Nolan
The Kids Are All Right – Lisa Cholodenko und Stuart Blumberg
The King’s Speech – David Seidler

persönlicher Tipp: Inception oder The King's Speech. Würde es Nolan und Inception gönnen. Brilliante Ideen. The Fighter ist auch gut dabei, kann ich aber wieder nicht persönlich einschätzen (dammit!).

Academy: Inception vs. The King's Speech vs. The Fighter. Who knows?
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BESTES ADAPTIERTES DREHBUCH

127 Hours – Danny Boyle und Simon Beaufoy
The Social Network – Aaron Sorkin
Toy Story 3 – Michael Arndt, John Lasseter, Andrew Stanton und Lee Unkrich
True Grit – Ethan und Joel Coen
Winter’s BoneDebra Granik und Anne Rosellini

persönlicher Tipp: True Grit oder 127 Hours. Irgendwas Großes müssen die beiden gewinnen. Keine Tendenz.

Academy: Zu True Grit und 127 Hours gesellt sich The Social Network. Total offen.
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That's it. Dieses Jahr ist es echt verdammt schwer. The Social Network kommt in meiner persönlicher Wertung auf den ersten Blick recht schlecht weg. Das soll aber nicht täuschen. Der Film ist klasse, mich hat die Konkurrenz nur mehr umgehauen. Nichtsdestotrotz wird The Social Network auch einiges abräumen. Die Golden Globes als Indikator.


Ich bin wahnsinnig gespannt, was morgen Nacht/Früh bei rumkommen wird. James Franco, ironischerweise auch als bester Hauptdarsteller nomminiert, führt zusammen mit Anne Hathaway durch die Show. Und die Vorfreude ist groß.

PS: Es sei noch gesagt, dass zu all den Filmen, welche ich gesehen und zu welchen ich persönliche Einschätzungen abgegeben habe, natürlich noch die Reviews und Kritiken hier auf Bommebastisch!Blog folgen werden. Gebt mir etwas Zeit, die Semesterferien haben gerade erst begonnen...

PPS: Toy Story 3 gewinnt den Oscar für den besten Animationsfilm. Dafür muss man ihn nicht gesehen habe, das ist so.

Freitag, 25. Februar 2011

Ein liebes Mädchen

Review
Black Swan


Was mussten wir uns gedulden. In den USA lief er seit September 2010 und Tag für Tag schwappten unzählige Informationen über den großen Teich, der Hype war groß, ebenso die Erwartungen. Ende Januar war Deutschland endlich an der Reihe, Darren Aronofskys neuestes Werk Black Swan feierte hierzulande Premiere. Wobei Werk, genauer Kunstwerk, den Nagel wahrlich auf den Kopf trifft. Denn diese Bezeichnung passt in vielerlei Hinsicht zu diesem ausgzeichneten Film.

Ich bin ja auch so einer gewesen. Andauernd habe ich irgendwelche tollen Sachen zu Black Swan gelesen. Ich bin so einige Male völlig umsonst in eine missratene Sneak-Preview gerannt, in der Hoffnung und mit ein bisschen Glück von Black Swan überrascht zu werden. Pustekuchen. Also wartete ich bis zum genauen Erscheinungstermin, dem 20. Januar 2011, und saß dann natürlich sofort in der erstbesten Vorstellung. Das erwartungsvolle Warten hatte sich definitiv gelohnt. „Weggeblasen“ hört sich vielleicht arg übertrieben an. Aber ich war schwer, sehr schwer beeindruckt. Zum einem von der ausgeklügelten, atmosphärischen hochklassigen Inszenierung durch Regisseur Darren Aronofsky. Zum anderen selbstverständlich aufgrund der fantastischen schauspielerischen Leistung einer glänzend aufgelegten Natalie Portman. Gut, ist ja überhaupt nix neues, die Portman für diesen Film und ihre Rolle weit über den grünen Klee zu loben. Aber es ist nun mal so.

Eigentlich ging’s mir während der Vorstellung gar nicht gut. Ich hatte nichts falsches gegessen, war auch nicht krank oder dessengleichen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich micht das letzte Mal so unglaublich schlecht in einem Kino gefühlt habe. Schuld daran war der Film selbst. Und das ist keinesfalls negativ gemeint. Black Swan rief ein unfassbar unwohles Gefühl in mir hervor. Ich bin für derartige Psychospielereien wohl nicht geschaffen. Aber auch wenn über die gesamte Länge des Filmes dieses unwohle Gefühl mein ständiger Begleiter war, saß ich nach gut 110 Minuten Laufzeit in meinem Kinosessel, atmete fünf Minuten durch, erhob mich von meinem Platz, verließ das Kino und wertete Black Swan ohne jedweigen Zweifel Black Swan als einen der absoluten Pflichtfilme des noch jungen Kinojahres 2011.

Aber was schwafel ich hier rum, wie zu meist an dieser Stelle die obligatorische knackig kurze Wiedergabe des Inhalts von Black Swan:

Ballet hier, Ballet da. Das ganze Leben der Nina Sayers (Natalie Portman) dreht sich um ihre große Leidenschaft das Ballet. Hoch engagiert geht sie zu Werke, üben, üben, üben und letztendlich perfekt sein lautet die Devise. Bei diesem hohen Anspruchsdenken spielt ihre Mutter (Erica Sayers aka Barbara Hershey) keine unwesentliche Rolle, jedoch stellt diese nur einen Faktor Ninas späteren psychischen Labilität da.

Es kommt, wie es kommen musste, Nina hat es endlich geschafft: Sie soll die Hauptrolle in Tschaikowskis Meisterwerk Schwanensee verkörpern, den weißen sowie schwarzen Schwan. Sie kann es kaum glauben, freut sich natürlich riesig, aber verfällt gleichzeitig in einen paranoiden Gemütszustand, welcher durch das Auftreten einer möglichen Konkurrentin in persona Lilys (Mila Kunis) nur noch weiter genährt wird. Gleichzeitig steigt Nina persönlicher Anspruch ins unermesslich, ihre Mutter und der Balletlehrer und Leiter der Company, einem New Yorker Balletensemble, Thomas Leroy (Vincent Cassel) haben ebenso wie ihre eigene Psyche haben großen Einfluss auf ihren schon beinahe an Wahnsinn grenzenden Verstand.

So sieht sich der Zuschauer gezwungen, diesem Psychospiel gebannt zu folgen und muss mit ansehen, wie Nina sich wandelt , welche Höllenqualen sie erleidet und wo all der Terz letztendlich hinführt…

Man muss ja der Natalie Portman ein Kompliment machen. Muss man einfach. Denn was sie in Black Swan abliefert gehört zu den ganz brillianten und herausragenden Schauspielleistungen unserer Zeit. Irgendwie bin ich es auch leid, dass niederzuschreiben, was schon tausend andere getan haben. Portmans Darbietung ist ist kaum bis gar nicht zu toppen, sie verkörpert das Zentrum des Films, ist in jeder Faser ihres Körpers die labile, perfektionistische Ballerina Nina Sayers und kämpft mir ihren inneren Dämonen als wären sie real und nicht nur fiktive Elemente einer hochspannenden Geschichte über persönlichen Anspruch und die Fähigkeit, für diesen zu leiden. Das soll es zu Natalie Portman auch gewesen sein. Sie wird natürlich den Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin erhalten. Bei den Golden Globes verwieß sie schon die Konkurrenz auf ihre Plätze und das wird auch bei den Oscars 2011 der Fall sein.

Aber wo wir schon einmal bei den Oscarambitionen von Black Swan sind: Es wird wohl auch nur bei dem einen Oscar für Natalie Portman bleiben. Vielleicht kann man noch in einer eher unwichtigen Nebenkategorie wie zum Beispiel beste musikalische Untermalung oder ähnlichen punkten. Jedoch ist Black Swan nun mal eine Solonummer at its best. Es dreht sich alles, wirklich alles um Portman. Das gefiel mir persönlich sehr gut, da dieser Fokus auf die Protagonistin Nina Sayers der Spannung und der Atmosphäre unheimlich gut tut. Der Academy hingegen wird das wohl nicht reichen, um hierfür die ganz großen Ehrungen wie bester Film oder beste Regie zu verteilen. Zum einem das und zum anderen wäre da noch die hochkaratige Konkurrenz, welche auch mit sehr komplexen und vielseitigen Werken daherkommt.

Obwohl ich es dem Darren Aronofsky durchaus gönnen würde, für Black Swan den Preis des besten Regisseurs bei den Oscars 2011 einzuheimsen. Warum auch nicht? Seine Ideen waren großartig, konsequent zieht er seine geschickt erzählte Psychokiste durch. Ebensowenig schreckt er davor zurück, doch recht abscheuliche Bilder zu zeigen, welche den Kampf der Hauptdarstellerin mit ihrem eigenen Ich und gegen ihren Verstand wiederspiegeln. Aronofsky beweist abermals, dass er durchaus in der Lage ist, überlegt und ohne den Fokus auf seinen Hauptdarsteller zu verlieren, dem Zuschauer große Filmkunst zu präsentieren. Paradebeispiel hierfür sei nachweislich sein der für unzählige internationale Filmpreise nominerte und ebenso prämierte Film The Wrestler aus dem Jahre 2008.

Positiv aufgefallen ist mit Sicherheit Mila Kunis. Mila Kunis? Ja genau, die Zippe aus Psycho. Passte ja fabelhaft zu Black Swan. Manch anderer kennt sie vielleicht aus That '70s Show als zickige und selbstverliebte Göre namens Jackie Burkhart. In Black Swan durfte sie Portmans vermeintliche Konkurrentin mimen und das doch überaus passabel. So trug sie mit ihrer Rolle als Lily zum psychischen Kollaps der Nina Sayers bei und überzeugte mit ihrer schauspielerischen Darbietung. Hätte ich ihr eher weniger zugetraut, aber das war sehr ordentlich.

Vincent Cassel gab sich die Ehre den leicht chauvinistischen, erwartungsvollen Balletlehrer und Chef der „Company“ zu verkörpern. Natürlich mit französischen Akzent. Anders kennt man Vincent Cassel auch nicht. Auch er spielte grundsolide. Ähnlich wie Winona Ryder, welche ich sogar erst beim zweiten Hinsehen erkannt habe. Sie präsentierte sich als Ex-Primaballerina, leicht gestört und seelisch psychisch auch nicht mehr ganz im reinen. Eine typische Nebenrolle, wenig Sreentime, aber in ihren kurzen Auftritten mit gehöriger Wirkung. Gut, es ist Winona Ryder. Wer möchte sie schon länger als 10 Minuten ertragen?

Zur Idee an sich, einen Film über Ballettänzer zu machen, muss ich noch was los werden. Die fand ich nämlich ziemlich gut. Obwohl sich diese Botschaft unglaublich hoher Erwartungen nicht nur auf das Ballet, sondern im Allgemeinen auf sehr viele Disziplinen bezieht. Die Berücksichtigung der menschliche Psyche, welche Konsequenzen es haben kann, jedweige Kontrolle über diese zu verlieren, Erwartungsdruck und die Illusion persönlicher Ansprüche werden in Black Swan sehr gut thematisiert. Ein dickes Plus dieses Filmes.

Ach ja, die klassische Musik, passend zur Thematik, gefiel außerordentlich gut. Trug nicht unwesentlich zur Atmosphäre bei und implizierte sehr viel Spannung. Viele denken ja, dass die Art der Musik gerade einen Film erlahmt. Aber im Gegenteil, in Black Swan hätte man keine bessere musikalische Begleitung haben können. Logisch, bei einem normalerweise eher biederen Thema wie Ballet.

v.l.n.r.: Mastermind Darren Aronofsky, Natalie Portman und Vincent Cassel

Erwähnenswert sei noch die gesamte Symbolkraft, die dieser Film hat. Der weiße und schwarze Schwan stehen sinnbildlich für das gespaltene Ich der Nina Sayers und ihre Verwandlung vom lieben, netten Mädchen zum absolut perfektionistischen, sich dem Erfolg aufopfernden Primabellerina, welche keine Mühen und Schmerzen scheut, um die Beste aller Besten zu sein. Die unheimlich starke Schlussszene, die Aufführung der Oper Schwanensee ist so unfassbar impulsiv und mitreißend, man fühlt sich in den Kinosessle hineingepresst, so hoch ist die Spannung. Eine wahnsinnig gute Inszenierung, Chapeau Herr Aronofsky!

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Fazit

Ein Film, den man gesehen haben muss. Die menschliche Psyche spielt den bedeutestens Faktor in Black Swan und öffnet dem Zuschauer die Augen, wie sehr sie unser Leben beeinflusst. Aronofsky und Portman haben hier ganz großes Kino vollbracht und dafür gehört in eine ganze Menge Respekt gezollt. Man sollte sich nicht schämen, gerade als männlicher Kinogänger, sich diesen Film anzuschauen. Natürlich hagelt es stereotypische Kommentare á la „Boah, Ballet is doch voll schwul!“ und „Klassische Musik ist total ätzend!“ Dann tuen mir diejenigen leid, denn sie verpassen fantastisch spannendes Erlebniskino. Und zu dem voll schwul: An heißen Szenen mangelt es in Black Swan auf keinem Fall. Auch ein Zeichen der Konsequenz Aronofskys, welche sich wie ein roter Faden durch den gesamten Film zieht. Black Swan bekommt eine dicke Empfehlung, auch wenn ich mir dessen bewusst bin, dass wohl nicht jeder so begeistert sein wird wie der Großteil aller Kritiker. Von mir aber gibt es für diesen Film ein dickes Daumen hoch.

Wertung:

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Trailer


Samstag, 19. Februar 2011

Jessica Alba. Unter der Dusche. Splitterfasernackt.

Review
Machete

Na, habe ich eure Aufmerksamkeit? Die der männlichen Leser auf jeden Fall. Was Robert Rodriguez’s neuester Streich Machete für die holde Weiblichkeit bereithält ist stereotypisch betrachtet erstmal ziemlich wenig. Sinnfreies Actionkino, äußerst simple Handlung, ein recht ansehenlicher Cast und ein ganzer Batzen Selbstironie stehen hier auf dem Plan.

Gott oh Gott, was habe ich mich seit Bekanntwerden von Machete auf die Deutschlandpremiere gefreut. Jeden Schnipsel Information hab ich aufgesogen. Ja, ich konnte es kaum noch erwarten, Machte endlich im Kino zu sehen. Der Film startete also 04. November 2010 in den deutschen Kinos. Und ich kam meinem Verlangen natürlich nicht nach. Warum auch immer, ich bekam es nicht auf die Reihe, ins Kino zu gehen und Machete anzuschauen. Bis zum 28. Dezember 2010. Richtig, noch im alten Jahr hab ich ihn mir angesehen und komme erst jetzt dazu, mich zu Machete zu äußern. Das muss ich auch. Zumindest seh ich das so. Denn so, ich zitiere mich gerne selbst, sinnfrei Machete auch ist, der Film macht Laune. Massig Laune.

Aber zu allererst die Story. Diese gibt es nämllich wirklich und könnte mit Leichtigkeit aus der Feder eines Drehbuchautors der unzähligen Steven Seagal– Filmen stammen. Steven Seagal, da war doch was? Dazu später mehr. Die Story:

Machete (Danny Trejo) war einst in Diensten der mexikanischen Bundespolizei unterwegs, bis der Drogenbaron Torres (Steven Seagal) ihn komplett schaffte, indem er seine Frau und seine Tochter um die Ecke brachte. Machete ist seitdem natürlich ein gebrochener Mann und versucht sich mit Gelegenheitsjobs an der amerikanisch-mexikanischen Grenzen Arizonas seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Gleichzeitig sinnt er natürlich auf Rache, sobald es sich ihm irgendwann die Möglichkeit dazu bietet.

Auf einmal kommt ein glattgezogener Geschäftsmann (Jeff Fahey aka Michael Booth) daher und bietet Machete die Möglichkeit, sein Leben wieder auf Vordermann zu bringen und sich sämtlicher finanzieller Sorgen zu entledigen: Er soll für satte 150.000 Dollar den US-Senator McLaughlin (Robert De Niro) zur Strecke bringen. Null Problemo, wäre da nicht eine äußerst fiese Intrige, Machete als potenziellen Mörder eines US-Senators darzustellen, welcher vehement für die Abschiebung mexikanischer Emigranten und die Verbarrikadierung der amerikanisch-mexikanischen Grenze kämpft und dem ein Attentat durchgeführt von einem mexikanischen Migranten perfekt in seine Wahlpropaganda passt.

Machete wird als Sündenbock gebrandmarkt, muss und will sich wehren. Unterstützung bekommt er hierbei von einem mysteriösen Netzwerk mexikanischer Einwanderer, an dessen Spitze die Kämpfernatur Shé steht, in Wirklichkeit Luz (Michelle Rodriguez), die nette Taccoverkäuferin von der Straßenecke. Außerdem mischt noch die junge, aufstrebende US-Agentin Sartana Rivera (Jessica Alba) mit, ebenfalls eine mexikanische Einwanderin und damit beauftragt, dem geheimen Netzwerk des Widerstands auf die Schliche zu kommen. Jedoch fühlt sie sich mit der Zeit zu Machete hingezogen und im weiteren Verlauf versucht sie, gemeinsam mit Machete die korrupten Machenschaften Michael Booths und Senator McLaughlins aufzudecken und Machete bei seinem Rachefeldzug zu helfen. Und selbstverständlich hat auch zu Beginn angesprochener Drogenboss Torrez bei diesen dubiosen Geschäften seine Finger mit ihm Spiel...

Ich saß also in einem klitzekleinen Kino, vielleicht mit 50 oder gar 60 Plätzen, in Berlin-Kreuzberg gegen 22 Uhr an einem Dienstag wenige Tage vor Silvester/Neujahr und war nun doch soweit gekommen, endlich Machete sehen zu können. Und es war gut. Oder sagen wir unterhaltend. Eigentlich genau das, was der Rated R– Trailer versprochen hatte.

Offensichtlich ist es wohl, dass man hier keinen Meilenstein der Filmgeschichte erwarten darf. Auch tiefgründiges, sinnvolles Kino ist auszuschließen. Aber wer sich in einer Film von Robert Rodriguez reinsetzt, der erwartet so etwas auch nicht. Sowieso bezweifele ich, dass auch nur einer im Kino saß, und da waren schon ein paar, der nicht wusste, was ihn erwarten sollte. Machete ist direkt, schnörkellos und nicht zu bremsen. Das alles trifft auf Film wie auch auf den Hauptdarsteller Danny Trejo zu, welcher natürlich den von Mexiko nach Amerika emigrierten, von Rachegelüsten angetrieben und erbarmungslosen Machete verkörpert.

Allein der Cast lässt einen mit der Zunge schnalzen. Fangen wir an mit Machete himself, Danny Trejo. Was ein Hund! Danny Trejo ist wohl aller Lieblingsmexikaner und Nebendarsteller in mehr als einer Fantastillionen Filmen. Diesmal darf er aber als Hauptdarsteller ran und macht das… Eigentlich macht er das nur. Man weiß gar nicht, wie man es beschreiben soll. Natürlich ist Trejos grimmige, miese Visage optimal für den beinharten Machete. Eigentlich eine Optimalbesetzung. Aber es ist nunmal Danny Trejo. Und wer schon mal Danny Trejo gesehen hat, weiß was ich meine. Man kann ihn einfach schwer für voll nehmen. Er ist in meinen Augen einfach eine fast lächerliche Figur. Tschuldigung Danny. Aber die Rolle des Machete passte gut zu ihm, auch wenn man ihn und seine Gestalt in manchen Situation wirklichnicht ernst nehmen kann.

Neben Trejo tummeln sich noch einige große Fische wie Jessica Alba als vorbildliche Gesetzeshüterin im Dienste des FBIs an der mexikanischen Grenze, welche im späteren Verlauf dem natürlichen Charme Machetes nicht wiederstehen kann und zu seiner Liebschaft avanciert, Robert De Niro als polemischer Südstaatensenator, der am allerliebsten die komplette maxikanische Genzen verminen würde und selbstverständlich auch Steven Seagal als Oberfiesling und mächtiger Drogenboss, welcher Machetes aka Danny Trejos Antrieb für dessen grausamen Rachefeldzug ist.

Ansonsten hätten wir da noch den urkomischen Cheech Marin als schießwütigen katholischen Pfarrer und Machetes Bruder im Geiste, Don Johnson als kaltblütigen Arizona-Sheriff, Jeff Fahey als geschniegelten Mittelsmann, Lindsay Lohan als dessen, wer hätte es gedacht, drogensüchtigen Tochter und abschließend Michelle Rodriguez, bekannt aus Avatar als todesmutiger Wolkenguerilla, in der Rolle der Luz, der dubiosen Taccoverkäuferin und zugleich Anfühererin der mexikanischen Emigranten und deren Widerstandsbewegung unter dem Pseudonym Shé. Eine lustige Truppe, die noch durch weitere ulkige Gestalten ergänzt wird. Ein unterhaltendes Gesamtpaket an Schauspieler, von denen niemand seine Rolle zu ernst nimmt und genauso spielt, dass der Zuschauer wahrlich amüsiert wird.

Ich wiederhole mich ungern: Machete macht Laune. Ab und zu fliegt mal ein Arm oder Bein durchs Bild, weil Danny Trejo nicht mehr alle Klingen beisammen hat. Da wird auch mal der gute alte Dünndarm als Liane missbraucht, um sich von einer Etage in die nächste zu schwingen. Solange es nicht der eigene ist. Am Ende wird nochmal schön um sich geballert, selbst die zwei heißen Krankenschwestern aus dem Hospital der Widerstandsbewegungen dürfen wolllustig ein paar Salven von sich geben. Ach, man kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus, ist das nicht wunderbar?

vl.n.r.: Jeff Fahey, Regisseur Robert Rodriguez, Michelle Rodriguez und

Danny "Machete" Trejo

Rodriguez zieht seinen derben Schwachsinn bis zum Ende durch, nimmt sich und seine Arbeit selten zu ernst und liefert dem Kinobesucher 105 Minuten Unterhaltung satt. Da stört man sich auch nicht an wackligen Kamerafahrten, stereotypische Charakterbilder, absehbarer Handlungsstränge oder absoluten Unrealismus. Zurücklehnen, Flasche auf, Prost und ab die wilde Fahrt.

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Fazit

Ach, was ein uriger Film. Man muss sich solche Sachen einfach von Zeit zu Zeit gönnen, hohles, direktes, derbes Actionkino. Robert Rodriguez enttäuscht hier keinen seiner Fans, welche genau solch ein Machete erwartet haben. Kenner genießen Machete ohne jedweigen Anspruch auf logische Sequenzen und tiefsinnigen Einstellungen. Machete ist derb und dreckig, perfekt für den Filmabend mit einer handvoll Kumpels. Ach ja, Jessica Alba ist übrigens kurz nackt unter der Dusche zu sehen. Hab ich das schon erwähnt? Ich find Machete gut, definitiv was für Genre- und Rodriguez-Fans. Unwissende mögen anfangs schockiert sein, wobei sich manch einer schnell von der Art und Weise dieses Filmes angesprochen fühlen wird und andere eher gleich abwinken. Gibt ihm eine Chance. Ich empfehle es. Und bevor ich es vergesse: Machete will return!

(Trash-)Wertung:

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Trailer


Freitag, 11. Februar 2011

Ein ganzer Haufen... Filme selbstverständlich!

Coming Soon on Bommebastisch!Blog

Das soll eigentlich nur einer Ankündigung dienen. Und vielleicht auch ein bisschen der Selbstdisziplin. Denn was man verspricht, daran sollte man sich auch halten...

Nach unzähligen Wochen kann ich endlich wieder bloggen! Yes! Gut, vorher konnte ich es eigentlich auch, aber Unistress und Zeitdruck haben mir keine Pause gelassen. Aber die Zeit der Hausarbeiten und Klausuren und Prüfungen neigt sich dem Ende! Noch eine Woche, dann heißt's "Semesterferien fellas!" und natürlich sehr viel freie Zeit. Und da wird gebloggt!

Und was darf erwarten? Einiges. Die Oscarverleihung 2011 steht vor der Tür, am 27. Februar steigt die Sause und darüber möcht ich natürlich auch ein paar Worte verlieren. Aber selbstverständlich mehr zu den dort nominierten Filmen als zu der ganzen Chose an sich.




Deswegen hab ich mir bis zum 27. Februar auch einen straffen Kinoplan erstellt. Präziser, was ich denn unbedingt noch vor den Oscars 2011 sehen muss. Black Swan konnte ich schon von der Liste streichen, dazu kommt demnächst natürlich auch was hier im Blog. The Social Network hab ich auch endlich nachgeholt. Nix neues, aber da werd ich auch nochmal meinen Senf zu abgeben. Anonsten finden sich auf besagter Liste noch The Kings's Speech, True Grit und 127 Hours. Alles heiße Favoriten für die Oscars 2011. Die werden sich noch bis zum 27. Februar angeschaut und dann folgen hier natürlich ein paar Kritiken und Reviews. Word!

Vielleicht schreib ich auch noch was zu Machete. Den hab ich mir vor gut 4-6 Wochen angesehen. Ein kleiner feiner Kommentar zu Robert Rodriguez' hohlen, aber äußerst amüsanten Splatter-Grind-AwesomeCast-Movie dürfte hier doch unterzubringen sein.

Bomme ist erstmal out! Da hab ich ja einiges versprochen. Ich freu mich auf´s Schreiben.
Horrido!