Sonntag, 24. Oktober 2010

Es war einmal in Mexiko...

Review
From Dusk Till Dawn



Der erste wirkliche Beitrag zum Thema und ich hau gleich mal so ein Ding raus. From Dusk Till Dawn. Diejenigen, welche diesen Film kennen, wird jetzt ein leichtes Schmunzeln üner ihr Gesicht huschen. Denn From Dusk Till Dawn ist so ein Film, den man entweder nur lieben oder hassen kann.

Aber worum geht´s eigentlich? Die Gebrüder Gecko (George Clooney aka Seth Gecko und Quentin Tarantino aka Richard Gecko) ziehen raubend und mordend durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Richard hat so gerade seinen Geliebten Bruder Seth aus dem Gefängnis befreit und schon geht wilde Tour los. Banküberfälle, Mord an treuen Staatsdienern in persona von Polizisten und Rangern, Geiselnahmen, eben so alles, was den Missetäter von heute so auszeichnet. Aber das kann ja nicht ewig so weiter gehen. Der Plan: Die Flucht nach Mexiko, um da dann von der Beute aus den Banküberfällen ein unbesorgtes Leben führen zu können. Leichter gesagt als getan. Polizei an allen Ecken und eine landesweite Fahndung machen die ganze Sache kompliziert. Hinzu kommt, dass Richard mit seiner krankhaften Art es seinen Bruder Seth nicht wirlich einfach macht, ein klaren Kopf zu bewahren. Seth will nur schnellstmöglich nach Mexiko, die Verfolger hinter sich lassen und dann sein sorgesfreies Leben genießen.


Zur gleichen Zeit dümpelt der von seinem Glauben verlassende Ex-Pastor Jacob Fuller (Harvey Keitel) mit seiner Tochter Kate (Juliette Lewis) und seinem Sohn Scott (Ernest Liu) mit einem Wohnmobil durch die texanische Pampa. Ein kleiner Ausflug, in der Hoffnung, Jacob würde seine tiefsitzende Trauer über den Tod seiner geliebten Ehefrau überwinden. Genau hier liegt auch der Punkt, warum er von seinem vorher so unumstößlichen Glauben zu Gott abgekommen ist.

Wie es der Zufall will, trifft Familie Fuller in einem abgestiegenen Motel auf die beiden Gebrüder Gecko. Das kommt Seth wie gerufen, denn jetzt sieht er endlich eine Möglichkeit, unbemerkt mit seinem Bruder Richard nach Mexiko zu flüchten. Jacob, seine Tochter und sein Sohn werden prompt als Geiseln genommen und eh man sich versieht sitzen alle fünf zusammen im Wohnmobil der Famile Fuller auf dem Weg gen Mexiko.


Nach einem kleinem Zwischenfall am Übergang von der texanischen zur mexikanischen Grenze, haben es die Gebrüder Gecko endlich geschafft: Mexiko! Freiheit, Weiber und massenweise Alkohol wartet auf sie. Da Seth das bekommen hat, was er wollte, steht er natürlich auch zu seinem Versprechen an Jacob, ihn und seine Familie wieder freizulassen. Aber vorher muss erstmal ordentlich einer gehoben werden!

Die dafür auserkorene Bar ist "The Titty Twister", eine zwielichtige Spelunke für Biker und Trucker. Seth hat sich natürlich mit Bestimmtheit dieses Lokal ausgesucht, da er und sein Bruder sich genau hier im Morgengrauen mit Carlos, einem mächtigen Unterweltboss Mexikos, treffen wollen, um sich dann gegen Bezahlung in das paradiesische "El Rey" einzukaufen, ein Ort, wo Mann endlich Mann sein kann.

Bis zum Morgengrauen ist´s aber noch eine Weile hin, also will man sich genüsslich bis dahin die Kante geben. Die vermeintlichen Noch-Geiseln Jacob, Kate und Scott kommen natürlich mit rein in die gute Stube, man weiß ja nie, wann man noch ein paar Geiseln gebrauchen kann. Nach kleinem, zumindest in den Augen von Seth und Richard Gecko, Disput vor der Bar und später an der Theke, hat man es sich schließlich gemütlich gemacht, trinkt einen Whiskey nachdem anderen und genießt die aufreizende Show leichtbekleideter Damen, vor allem jener, der unglaublich heißen Santanico Pandemonium (Salma Hayek), Aber hoppla, der kleine Disput vor der Bar scheint doch etwas größer gewesen zu sein und urplötzlich kommt es zu einer Kneipenkabbelei, wo auch der ein oder anderen Tropfen Blut spritzt.


Der aus Wunden umherströmende Lebenssaft hat auf einmal eine ganz eigentümliche Wirkung auf die Bediensteten des "Titty Twisters". Jetzt kommt ihr wahres Antlitz zur Erscheinung: Vampire! Die Schotten werden dicht gemacht, die Ladentür verriegelt und die Beißer gefletscht. Das Festmahl ist angerichtet und jetzt heißt es buchstäblich Zähne zeigen. Es gilt sich gegen die fiesen Blutsauger zu wehren...

Ich persönlich schaue mir ja unheimlich gerne Filme an, in denen der werte Quentin Tarantino seine Finger im Spiel hatte. Bei From Dusk Till Dawn ist es ja so, dass dieser hier mehr als Schauspieler fungierte, zwar auch als Drehbuchautor, aber eben nicht als Regisseur. Als letzterer hat er schon so oft bewiesen, dass er wahrlich ein Meister seines Faches ist. Aber dass Tarantino nicht im Regiestuhl sitzt , ist gar nicht weiter wild. Denn dort hat für diesen Film einer Platz genommen, der wie Tarantino seinesgleichen sucht: Robert Rodriguez. Bekannt von der Mariachi-Triologie (1, 2, 3), Sin City, Planet Terror oder sein neuesten Projekten als Produzent von Predators und dem in den Staaten für seine Umstände erfolgreichen Machete, in welchem er sowohl als Regisseur als auch Produzent tätig war. Und das bei dieser Kombination, Tarantino und Rodriguez, welche ja schon 2007 mit Grindhouse einen sehr speziellen Film bzw. eine Zusammenstellung von Filmen und sogenannten Fake-Trailer präsentierten, etwas ganz und gar nicht so schlechtes bei rumkommt, können sich wohl viele denken.


Ganz ehrlich: Mir hat der Streifen gefallen. Ich bin dafür eher weniger zu haben, wenn´s in Richtung Splatter geht. Aber hier musst ich zu oft einfach nur lachen, da sich der Film selber auch nicht wirklich ernst nimmt. Für manch einen ist dieser Film nur hohles Gemetzel mit irgendwelchen Fantasie-Wesen. Für andere ist es ein Film, wo man sich abends gemütlich mit den Kumpels hinsetzt, die DVD einlegt und für etwas mehr als 100 Minuten ne Menge Spaß haben kann. Wer hier wert auf eine ausgeklügelte Story legt, ist fehl am Platze. Logisches Denken abschalten, Glotze einschalten, Kopf ausschalten.

From Dusk Till Dawn kann ja auch vom Kontext per se ein bisschen auftrumpfen. Großartige Schauspieler wie Harvey Keitel, George Clooney, Salma Hayek oder Cheech Marin (in einer Dreifach-Rolle) geben sich hier die Klinke in die Hand. Gut, so großartig wie sie auch seien mögen, in From Dusk Till Dawn kommt diese Großartigkeit eher weniger zum tragen. Verständlich, bei dem, was man zu sehen bekommt. Erwähnenswert ist der Auftritt von Fred "The Hammer" Williamson als böser schwarzer Mann. Besser gesagt: As an bad Mother ... Blaxploitation-Bashing pur!

Ab und zu jedoch merkt aber schon, dass Tarantino sein unverkennbaren Stil mit hat einfließen lassen. Als Schauspieler unglaublich schlecht (Glückwunsch nachträglich zum Golden Raspberry Award für den schlechtesten Nebendarsteller in einem Film), aber als Drehbuchautor mit immer wieder fein eingearbeiteten Dialogen nach seinem Geiste, wie man sie aus Pulp Fiction oder Resevoir Dogs kennt.

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Fazit


Gefällt. Gefällt gut. Nicht für alle Geschmäcker, dazu muss etwas für Rodriguez und Tarantino übrig haben. Und zu hohe Ansprüche sollte man auch nicht haben. Perfekt für einen spaßigen DVD-Abend. Und wenn an so einem Abend dann auch nur noch Männer anwesend sind, kann man dann im Rudel der extrem exotisch-erotisch tanzenden Salma Hayek aka Santanico Pandemonium beim Vorführen ihrer Showeinlage nachlechzen, ohne dass die Freundin einem eins auf den Deckel gibt. Am besten, man schaut sich From Dusk Till Dawn einfach mal an, denn vorab kann man einfach keine Bewertung abgeben, egal wie viel man über diesen Film liest. Von meiner Seite gibt´s auf jeden Fall eine Empfehlung. Punkt.

(Trash-)Wertung:


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