The Road
John Hillcoat präsentiert uns hier ein fantastischen Film. Wer? Ein recht unbekannter Regisseur, der mit Hilfe einer mitreißenden Geschichte, toller Besetzung und atemberaubenden Bildern etwas geschaffen hat, was jeden ausgegebenen Euro für eine Kinovorstellung von "The Road" rechtfertigt. Da habe ich mich aber weit aus dem Fenster gelehnt. Mitnichten, denn dieser Film verdient jede Art von Anerkennung.
Es ist grau, trüb und kalt. Alles ist so. Der Zuschauer weiß nicht wieso, aber die Welt ist zerstört. Verbrannte Wälder, dauerhaftes Donnern, grelle Blitze, wüstes Land. Und keine Menschen. Zumindest nicht da, wo sie vorher noch waren. Verlassen Häuser, jetzt nur noch brüchige Ruinen. Autos liegen quer und umgedreht auf den Straßen, Strommasten biegen sich kurz vor dem Zusammenfall nahe Richtung Erdboden. Es ist vielleicht genau so, wie wir uns das Ende der Welt, so wie wir sie kennen, vorstellen.
Doch es gibt noch Leben. Menschen, die versuchen, irgendwie zu überleben. Doch unterteilen wir sie besser in die Guten und die Bösen. Zu den Guten zählt sich auch der Mann. Oder besser, der Vater. Anders können wir ihn nicht nennen. Er hat keinen Namen. Doch "Vater" ist treffend dafür, was ihn noch am Leben hält und die Hoffnung nicht aufgeben lässt: Sein Sohn. Oder der Junge. Auch seinen Namen erfahren wir nicht.
Der Vater sieht in seinem Sohn die Hoffnung für die Menschheit. Sein Ziel ist es, seinem Sohn zu zeigen, dass noch nicht aller Tage Abend ist. Er will das Feuer bewahren. Und so soll es auch sein Sohn tun. So streift der Vater mit seinem Sohn durch das verwahrloste Land, gen Süden zur Küste, da, wo es wärmer sein soll.
Doch diese Reise birgt auch Gefahren. Die zu Beginn angesprochenen Bösen, Diebe und Mörder, sind genauso wie Vater und Sohn darauf bedacht, zu überleben. Sie plündern und vefallen sogar dem Kanibalismus, denn normales Essen gibt es nicht mehr. Diese Gefahr kennt der Vater und versucht deshalb mit all ihm verfügbaren Mitteln, seinen Sohn zu beschützen. Zum einem vor den Missetätern selbst. Und zu anderem vor den Gräueltaten wie das Essen von Menschenfleisch, welchem man in Zeiten der Verzweiflung und des Hungers selbst verfallen könnte.
So begeben sie sich auf den Weg, verlassener, halb zerstörter Straßen entlang, mit einem alten Einkaufswagen als Transportmittel von nützlichen Sachen, welche auf ihrer beschwerlichen Reise nützlich sein werden. Der Vater ist stets darum bemüht, seinem Sohn neue Dinge beizubringen, da er weiß, dass er nicht immer für ihn dasein kann. Zudem plagen ihn Erinnerungen an seine geliebte Frau ("The Wife"), welche Selbstmord begann, weil sie dieses Leben unter jenen Umständen, der zerstörten Welt und den Menschen, wie sie in dieser Welt nun Leben, nicht ertragen konnte.
Der Titel "The Road" steht symptomatisch für den Weg und all seine Gefahren und auch kleinen Hoffnungsschimmern, den Vater und Sohn vor sich haben...
"The Road" ist einfach super. Der Film ist jetzt fast ein Jahr alt und ist nun erst am 7. Oktober dieses Jahres in die deutschen Kinos gekommen. Das Problem hat man ja öfters mit vielversprechenden Produktionen, die auf dem deutschen Markt aber einfach keinen Abnehmer finden. Umso besser, dass die Breite Masse jetzt in den Genuss dieses melancholisch traurigen Endzeit-Dramas kommen kann. Manch einer hat "The Road" vielleicht schon auf einem der diversen Filmfeste gesehen. Und auf jene, die dieses Glück hatten, bin ich neidisch.
Seit ich von dem Termin des deutschen Kinostart hatte ich es mir vorgenommen, in die erste Vorstellung von "The Road" reinzugehen. Ich hatte viel über den Streifen gelesen, außerdem schau ich sehr gerne dem Viggo Mortensen zu. Und was wurde daraus? Viel Stress hinderte mich daran, "The Road" zu sehen. Umso glücklicher bin ich, dass es letzte Woche nun doch noch geklappt hat. 5 Hansel, ein guter Freund und meine Wenigkeit eingeschlossen, schauten sich den Film an. Und ich für meinen Teil ging mit einem wahrlich sehr, sehr guten Gefühl wieder aus dem Kinosaal raus.
"The Road" stimmt einen sehr nachdenklich. Es lässt einen mitfühlen. Mit dem Vater, fantastisch gespielt von Viggo Mortensen, der alles daran setzt, seinen Sohn zu beschützen und ihn lehrt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben soll. Für den Vater ist der Sohn wie ein Gott. Es darf ihm nichts passieren, er muss ihn schützen und auf dieses Leben in jener post-apokalyptischen Tristesse vorbereiten, in dem Glauben, dass noch nicht alles verloren ist. Er will das Feuer bewahren. Und das soll auch sein Sohn verinnerlichen.
Dieses Feuer steht für so vieles in diesem Film. Besonders für die Menschlichkeit. Denn was dieser Umstand der Zerstörung, des Not und Elends und vor allem des Hungerns aus den Menschen machen kann, wird einem mit schockierenden Bildern vor Augen geführt. Da möchte ich auch nicht zu viel vorwegnehmen. Diese Szenen muss man selber erleben, erst dann spürt man die damit verbundene Intensität.
Ein ergreifender Streifen, den John Hillcoat uns da präsentiert. Dieser John Hillcoat ist nur wiklich sehr wenigen ein Begriff. Eer produzierte einige Musikvideos, darunter für Depeche Mode, und führte bei ein paar doch recht unbekannten Filmen Regie, welche nur in seiner Heimat Australien Beachtung fanden. Doch mit "The Road" kam er auch über die Grenzen Down Unders hinaus und stellte seinen Film auf diversen international anerkannten Filmfestivals vor. Mit Erfolg. Gerade sein Hauptdarsteller Viggo Mortensen erhielt zahlreiche Nominierungen in der Kategorie Bester Darsteller, wo er auch eine dieser Nominierungen in eine Auszeichnung ummünzen konnte (Best Actor - Utah Film Critics Association).
Doch auch Kodi Smit-McPhee, welcher den Sohn spielt, bietet wie Mortensen eine tolle Vorstellung. Insgesamt, der Cast für diesen Film ist sehr gut gewählt und ein jeder versteht es, seine Rolle authentisch rüberzubringen. Sei es Charlize Theron als mitgenommene Ehefrau, oder Robert Duvall, wer ihn denn erkennen kann, als alter, gebrechlicher und fastblinder Mann, der wie der Vater und sein Sohn Richtung Süden zieht und auf diesen Weg das Glück hat, auf die beiden zu treffen.
Noch kurz etwas zur Grundidee des Filmes, denn diese ist von wichtiger Bedeutung. "The Road" basiert wie so viele Filme auf einem Buch, geschrieben von Cormac McCarthy. Der erzielte 2006 mit dem gleichnamigen Roman einen Riesenerfolg und gewann hierfür den Pulitzer-Preis. Außerdem lieferte McCarthy auch die Vorlage für den Kassenschlager No Country For Old Men, unter Regie der Coen Brothers (Ethan und Joel) mit etlichen Preisen überhäuft, darunter 4 Oscars für den besten Film, die beste Regie, den besten Nebendarsteller (Javier Bardem) und das beste adaptierte Drehbuch. Die letzte Auszeichnung zeigt wiederum, das Cormac McCarthy eine Großer seiner Zierde ist. Ich habe das Buch "The Road" leider noch nicht gelesen, habe es aber nach dem Film auf meinem Zettel.
Fazit
Was soll ich noch schreiben? Ich bin voll des Lobes für "The Road". Schaut ihn euch an. Wirklich. ich empfehle es. Ein Film zum Hineinversetzen, zum Mitfühlen. Manch einem wird er vielleicht an einigen Stellen zu langatmig sein. Aber dieses permanente Gedanke daran, wie man sich selber in so einer Situation, in welcher sich Vater und Sohn befinden, verhalten würde, stimmt einen sehr nachdenklich und lässt einem auch nicht an Aufmerksamkeit für den Film verlieren. Anschauen Freunde, wenn er nicht mehr im Kino läuft dann eben auf DVD oder BluRay, es lohnt sich.
Der Vater sieht in seinem Sohn die Hoffnung für die Menschheit. Sein Ziel ist es, seinem Sohn zu zeigen, dass noch nicht aller Tage Abend ist. Er will das Feuer bewahren. Und so soll es auch sein Sohn tun. So streift der Vater mit seinem Sohn durch das verwahrloste Land, gen Süden zur Küste, da, wo es wärmer sein soll.
Doch diese Reise birgt auch Gefahren. Die zu Beginn angesprochenen Bösen, Diebe und Mörder, sind genauso wie Vater und Sohn darauf bedacht, zu überleben. Sie plündern und vefallen sogar dem Kanibalismus, denn normales Essen gibt es nicht mehr. Diese Gefahr kennt der Vater und versucht deshalb mit all ihm verfügbaren Mitteln, seinen Sohn zu beschützen. Zum einem vor den Missetätern selbst. Und zu anderem vor den Gräueltaten wie das Essen von Menschenfleisch, welchem man in Zeiten der Verzweiflung und des Hungers selbst verfallen könnte.
So begeben sie sich auf den Weg, verlassener, halb zerstörter Straßen entlang, mit einem alten Einkaufswagen als Transportmittel von nützlichen Sachen, welche auf ihrer beschwerlichen Reise nützlich sein werden. Der Vater ist stets darum bemüht, seinem Sohn neue Dinge beizubringen, da er weiß, dass er nicht immer für ihn dasein kann. Zudem plagen ihn Erinnerungen an seine geliebte Frau ("The Wife"), welche Selbstmord begann, weil sie dieses Leben unter jenen Umständen, der zerstörten Welt und den Menschen, wie sie in dieser Welt nun Leben, nicht ertragen konnte.
Der Titel "The Road" steht symptomatisch für den Weg und all seine Gefahren und auch kleinen Hoffnungsschimmern, den Vater und Sohn vor sich haben...
"The Road" ist einfach super. Der Film ist jetzt fast ein Jahr alt und ist nun erst am 7. Oktober dieses Jahres in die deutschen Kinos gekommen. Das Problem hat man ja öfters mit vielversprechenden Produktionen, die auf dem deutschen Markt aber einfach keinen Abnehmer finden. Umso besser, dass die Breite Masse jetzt in den Genuss dieses melancholisch traurigen Endzeit-Dramas kommen kann. Manch einer hat "The Road" vielleicht schon auf einem der diversen Filmfeste gesehen. Und auf jene, die dieses Glück hatten, bin ich neidisch.
Seit ich von dem Termin des deutschen Kinostart hatte ich es mir vorgenommen, in die erste Vorstellung von "The Road" reinzugehen. Ich hatte viel über den Streifen gelesen, außerdem schau ich sehr gerne dem Viggo Mortensen zu. Und was wurde daraus? Viel Stress hinderte mich daran, "The Road" zu sehen. Umso glücklicher bin ich, dass es letzte Woche nun doch noch geklappt hat. 5 Hansel, ein guter Freund und meine Wenigkeit eingeschlossen, schauten sich den Film an. Und ich für meinen Teil ging mit einem wahrlich sehr, sehr guten Gefühl wieder aus dem Kinosaal raus.
"The Road" stimmt einen sehr nachdenklich. Es lässt einen mitfühlen. Mit dem Vater, fantastisch gespielt von Viggo Mortensen, der alles daran setzt, seinen Sohn zu beschützen und ihn lehrt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben soll. Für den Vater ist der Sohn wie ein Gott. Es darf ihm nichts passieren, er muss ihn schützen und auf dieses Leben in jener post-apokalyptischen Tristesse vorbereiten, in dem Glauben, dass noch nicht alles verloren ist. Er will das Feuer bewahren. Und das soll auch sein Sohn verinnerlichen.
Dieses Feuer steht für so vieles in diesem Film. Besonders für die Menschlichkeit. Denn was dieser Umstand der Zerstörung, des Not und Elends und vor allem des Hungerns aus den Menschen machen kann, wird einem mit schockierenden Bildern vor Augen geführt. Da möchte ich auch nicht zu viel vorwegnehmen. Diese Szenen muss man selber erleben, erst dann spürt man die damit verbundene Intensität.
Ein ergreifender Streifen, den John Hillcoat uns da präsentiert. Dieser John Hillcoat ist nur wiklich sehr wenigen ein Begriff. Eer produzierte einige Musikvideos, darunter für Depeche Mode, und führte bei ein paar doch recht unbekannten Filmen Regie, welche nur in seiner Heimat Australien Beachtung fanden. Doch mit "The Road" kam er auch über die Grenzen Down Unders hinaus und stellte seinen Film auf diversen international anerkannten Filmfestivals vor. Mit Erfolg. Gerade sein Hauptdarsteller Viggo Mortensen erhielt zahlreiche Nominierungen in der Kategorie Bester Darsteller, wo er auch eine dieser Nominierungen in eine Auszeichnung ummünzen konnte (Best Actor - Utah Film Critics Association).
Doch auch Kodi Smit-McPhee, welcher den Sohn spielt, bietet wie Mortensen eine tolle Vorstellung. Insgesamt, der Cast für diesen Film ist sehr gut gewählt und ein jeder versteht es, seine Rolle authentisch rüberzubringen. Sei es Charlize Theron als mitgenommene Ehefrau, oder Robert Duvall, wer ihn denn erkennen kann, als alter, gebrechlicher und fastblinder Mann, der wie der Vater und sein Sohn Richtung Süden zieht und auf diesen Weg das Glück hat, auf die beiden zu treffen.
Noch kurz etwas zur Grundidee des Filmes, denn diese ist von wichtiger Bedeutung. "The Road" basiert wie so viele Filme auf einem Buch, geschrieben von Cormac McCarthy. Der erzielte 2006 mit dem gleichnamigen Roman einen Riesenerfolg und gewann hierfür den Pulitzer-Preis. Außerdem lieferte McCarthy auch die Vorlage für den Kassenschlager No Country For Old Men, unter Regie der Coen Brothers (Ethan und Joel) mit etlichen Preisen überhäuft, darunter 4 Oscars für den besten Film, die beste Regie, den besten Nebendarsteller (Javier Bardem) und das beste adaptierte Drehbuch. Die letzte Auszeichnung zeigt wiederum, das Cormac McCarthy eine Großer seiner Zierde ist. Ich habe das Buch "The Road" leider noch nicht gelesen, habe es aber nach dem Film auf meinem Zettel.
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Fazit
Was soll ich noch schreiben? Ich bin voll des Lobes für "The Road". Schaut ihn euch an. Wirklich. ich empfehle es. Ein Film zum Hineinversetzen, zum Mitfühlen. Manch einem wird er vielleicht an einigen Stellen zu langatmig sein. Aber dieses permanente Gedanke daran, wie man sich selber in so einer Situation, in welcher sich Vater und Sohn befinden, verhalten würde, stimmt einen sehr nachdenklich und lässt einem auch nicht an Aufmerksamkeit für den Film verlieren. Anschauen Freunde, wenn er nicht mehr im Kino läuft dann eben auf DVD oder BluRay, es lohnt sich.
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