Freitag, 11. März 2011

Nicht ins Gesicht!

Preview
The Fighter

Von wegen. Ordentlich Backenfutter ist angesagt, Marky Mark darf einstecken und austeilen. David O. Russell präsentiert den deutschen Kinogängern zum 07. April 2011 seinen neuesten Film The Fighter. Dieser kommt mit reichlich Vorschusslorbeeren in unsere Lichtspielhäuser und trumpft mit einer tollen biographisch-dramatischen Geschichte, einem exzellenten Cast und einem sehr guten Abschneiden bei der Oscarverleihung 2011 auf.

Mark Wahlberg will es endlich wissen. Mit der Hauptolle in The Fighter erhofft er sich nämlich einen gewaltigen Karrieresprung. Seien wir ehrlich, was hat ein Mark Wahlberg bisher überhaupt gerissen? Einzig und allein sein Auftritt in The Departed ist bei mir hängengeblieben. Ansonsten steht da nichts Großes zu Buche, vielleicht kann man ihm noch die nicht allzu schlechten mittelmäßig guten Filme Shooter, Three Kings oder Vier Brüder anrechnen, doch herausragend geschweige denn nachhaltig war keiner dieser Streifen.

In The Fighter wird es also für Wahlberg anspruchsvoller denn je zuvor. Und natürlich wusste er das. Sonst hätte er sich nicht so sehr für diese Rolle aufgerieben. Denn egozentrisch wie der Mensch nun mal ist, hoffte Wahlberg, er würde mit seinem Auftritt als Boxer Micky Ward endlich die Annerkennung bekommen, die ihm im Geschäft des Schauspiels auch zusteht. Dumm nur, dass in der Nebenrolle ein Christian Bale daherkommt, dem kleinen Mark die große Show stiehlt und für seine Darbietung als Mickys Bruder Dicky, ehemaliger Top-Boxer und nun drogenabhängiger Trainer seines jüngeren Bruders, sogar den Oscar als bester Nebendarsteller abgeräumt hat.

Doch worum geht's eigentlich in The Fighter? Kurze Rede, langer Sinn: Boxen. Gut, das ist dann doch wohl etwas zu kurz. Loosertyp Micky (Mark Wahlberg) müht sich in seinem Job als Straßenarbeiter und boxt sich durch's Leben. Und da ist schon der Wortwitz, denn nebenbei versucht er sich als Amateur-Boxer und wird hierbei tatkräftig von seiner Familie unterstützt. Mutter Alice (Melissa Leo) promotet bis der Arzt kommt und arrangiert gelegentlich den ein oder anderen Kampf für ihren Schützling. Bruder Dicky (Christian Bale) trainiert diesen, hat aber selber genug um die Ohren und sein eigenes Trauertal zu durchschreiten. Einst als aufstrebender Boxer umjubelt, fiel er tief und schmerzhaft vom hohen Ross und landete im Sumpf der Kleinkriminalitäten und des Dorgenmissbrauchs. Seinem Bruder Micky will er jetzt mit Erfahrung beistehen und ihm dem Weg zum Profi-Boxer ebnen. Nebenbei mischt sich auch Mickys Freundin Charlene (Amy Adams) immer wieder in die Familiengeschehnisse und äußerst komplexen Beziehungen der Beteiligten untereinander ein. Vielschichtige Persönlichkeiten, haufenweise Probleme und eine Menge Drama stehen in The Fighter auf dem Tagesprogramm.

Nicht nur Christian Bale (gewann ebenfalls den Golden Globe 2011 als bester Nebendarsteller) spielt groß auf, da gibt es zum Beispiel noch zwei weitere Darsteller, welche in Bezug zu The Fighter mit Lob überhäuft werden: Melissa Leo und Amy Adams. Beide durften sich über eine Oscarnomminierung als jeweils beste Nebendarstellerin freuen, wobei Melissa Leo (ebenfalls ein Golden Globe für ihre Darbietung) dann sogar die große Ehre zu Teil wurde, das kleine goldene Strahlemännchen mit nach Hause zu nehmen und sich ihn in ihre Glasvetrine zu stellen.

Desweiteren darf sich The Fighter damit rühmen, Oscarnomminierungen in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und Bester Schnitt erhalten zu haben. Und das liest sich echt gut. Keine Frage, die Konkurrenz war im Oscarjahr 2011 extrem hochklassig. Umso mehr glich bei den Oscars 2011 eine Nommierung einer Auszeichnung. Auch hier haben wir wieder einen Indikator dafür, dass The Fighter anscheinend ein verdammt guter Film ist und ein Kinobesuch lohnend sein wird.

Regisseur David O. Russell ist ähnlich wie Tom Hooper (The King's Speech) ein eher unbeschriebenes Blatt. Anders als seine Kollegen Fincher (The Social Network, Fight Club, Der seltsame Fall des Benjamin Button), Aronofsky (Black Swan, The Wrestler, Requiem for a Dream) oder die Gebrüder Joel und Ethan Coen (True Grit, No Country For Old Men, The Big Lebowski). Diese haben nachweislich schon mehrere Kracher aus dem Hut gezaubert. Nichstdestotrotz tummelt sich David O. Russell in deren Kreisen und wird bezüglich seiner Arbeit in The Figther reichlich gelobt. Nur im Umgang mit der Hauptrolle wird viel und kontrovers diskutiert. Liegt es an der Inszenierung des Regisseurs? Oder an der Charakterzeichnung der Autoren? Oder gar an der Umsetzung des Darsteller Mark Wahlberg selbst? Diesbezüglich muss man sich ab 07. April 2011 wohl ein eigenes Bild machen.

Ich persönlich freue mich sehr auf The Fighter. Die Erwartungen sind bei mir durch die Oscars 2011 unglaublich in die Höhe geschossen, besonders was die Rolle von Christian Bale angeht. Es ist vielleicht vergleichbar mit The Dark Knight, in welchem der gebürtige Waliser die Hauptrolle des Batman aka Bruce Wayne inne hatte, jedoch der Nebendarsteller Heath Ledger (Oscar post mortem) als Batmans unmittelbarer Widersacher Joker mit eine der besten schauspielerischen Leistungen der Filmgeschichte ablieferte. Das soll jetzt nicht heißen, dass Bale in The Fighter ebenso herausragend spielt, denn das kann ich noch nicht einschätzen, da ich The Fighter noch nicht gesehen habe. Doch er scheint den vermeintlichen Hauptdarsteller Mark Wahlberg deutlich in den Schatten gestellt zu haben.

Natürlich bin ich auch auf die beiden Damen Melissa Leo und Amy Adams gespannt. Selbstredend auch auf die Leistung des Regisseurs David O. Russel. Und zu guter Letzt auch auf Mark Wahlberg. Denn bis jetzt fällt in so gut wie jedem Bericht zu The Fighter sein Name eher in die Kategorie "Ja, der war auch dabei..." Und das in einer Hauptrolle.

Vielleicht war die Konkurrenz in der Oscarkategorie Bester Hauptdarsteller zu stark für einen Mark Wahlberg. Wer bei der gelungenen Laudatio von Sandra Bullock zu diesem Oscar im Hintergrund von Colin Firth genau hingesehen hat (ungefähr bei 2:22 Min), sieht einen etwas gelangweilten, mit den Fingerspitzen rumspielenden Mark Wahlberg. Und das Klatschen für seinen britischen Kollegen hatte er sich auch verkniffen. Vielleicht ging es dem lieben Mark an diesem Abend auch nicht so gut. Vielleicht hatte er vergessen sein Bügeleisen abzustellen. Vielleicht war er aber auch enttäuscht, mit so einer komplexen Rolle in so einem komplexen Drama (hier klingeln normalerweise die Ohren der Acadamy) nicht einmal für den Oscar des besten Hauptdarstellers 2011 nomminiert gewesen zu sein. Ach Marky, was machen wir bloß mit dir?

Eventuell wird's ja was mit der Hauptrolle in der Videospiel-Verfilmung von Uncharted, betitelt Uncharted: Drake's Fortune und angekündigt für 2013. Und auf dem Regiestuhl sitzt... David O. Russell. Zufälle gibt's. Aber nicht dass der Russell ein Problem mit der Inszenierung der Hauptrolle bekommt. Das würde dem guten Mark Wahlberg vermutlich gar nicht passen. Und da war doch noch was mit Mark Wahlberg und einem Videospiel... Genau, Max Payne. Ohne Worte.

Fazit

The Fighter startet hierzulande am 07. April 2011 und ich kann's kaum noch erwarten. Ich freue mich sehr auf diesen Film und hoffe, dass er meinen Erwartungen gerecht wird. Diese werden ich aber besser etwas runterschrauben. Wir wollen dem Hype ja nicht zu sehr verfallen. Cast und Geschichte lesen sich sehr vielversprechend, mit dem biographischen Aspekt hat mich der Film sofort in seinen Bann gezogen und als kleiner Fan von Christian Bale schaue ich dem Kinobesuch höchst erfreut entgegen. Also Let's Get Ready To Fumble! Rumble natürlich.

The Fighter startet am 07. April 2011 in den deutschen Kinos.


Trailer


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