Mittwoch, 18. Mai 2011

Gifted with his legendary height, strength and skill with an ax...

Preview

Abraham Lincoln – Vampire Hunter

Ich bin keine Leseratte. Im Gegenteil, Bücher haben mich selten interessiert. Das hat sich zwar seit mehr als einem halben Jahr geändert, doch reichen die während dieser Zeitspanne von mir gelesenen Bücher niemals aus, um mich zum jetzigen Zeitpunkt als Bücherfreund zu bezeichnen. Doch bin ich vor geraumer Zeit auf einen interessanten Schmöker gestoßen. Fiktives Fantasy-Gedöhns, ein Genre, was auch eher am Allerwertesten vorbeigeht. Aber jenes Buch hatte etwas Besonderes, etwas derartig Abstruses, dass ich mir es einfach mal auf gut Glück beim Online-Warenhaus meines Vertrauens bestellte und kurze Zeit später sehr begeistert war. Die Rede ist von Seth Grahame-Smith‘s Abraham Lincoln – Vampire Hunter. Und es kommt ein Film basierend auf dem Buch heraus. Und ich freue mich unheimlich drauf.

Eigentlich kam ich ja nur zu dem Buch, weil ich irgendwo im Netz mal davon gelesen hatte, irgendein Typ wollte einen Film machen, in welchem Amerikas beliebtester Präsident Abraham Lincoln auf Vampirjagd geht. So ein Schmonsens. Ich las natürlich weiter und stolperte über die Romanvorlage. Hoch gelobt wurde sie, in den Top Ten eines prestigeträchtigen New Yorker Literaturmagazins vertreten und mit einer begeisterten Leserschaft.

Buch kaufen? Für mich? Wann soll ich es denn überhaupt lesen? Hab doch eh keine Zeit für. Egal, in den Warenkorb, ich bin neugierig. Außerdem reizt mich die englische Sprache, Abraham Lincoln – Vampire Hunter gibt’s eh nur dieser zu erwerben, was soll’s.

Der Inhalt sei ganz kurz geschildert. Das Buch dreht sich um, der Titel verrät’s, Abraham Lincoln. Man könnte es als eine Art verschrobene und fiktive Biographie beschreiben. Der Erzähler berichtet vom facettenreichen Leben des Abraham Lincoln, als Kleinkind, heranwachsender Jugendlicher, vom jungen bis zum fortgeschrittenen Erwachsenenalter, sowie von dem auf ihn verübten Attentat durch John Wilkes Booth am 14. April 1965, infolgedessen Abraham Lincoln ums Leben kam.

Der Haken an der ganzen Geschichte ist aber, sei es nun ausgedacht oder eben nicht, dass der kleine Abe in jungen Jahren in Berührung mit garstigen Vampiren kam. Und diese haben auch seine geliebte Mutter auf dem Gewissen. Fortan wird also das Leben des Abraham Lincoln erzählt, wie er Rache für dessen Mutters Tod nehmen will, seltsame Bekanntschaften schließt, trainiert und seinen Körper stählt, unzählige Pflöcke schlitzt und selbstredend den ein oder anderen Vampir den Garaus macht. Diese spaßigen Tätigkeiten ziehen sich durch das komplette Leben Lincolns, vom einfachen Landburschen bis hin zum Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Autor Seth Grahame-Smith hat sich eine extrem gewiefte und erstaunlicherweise auch recht schlüssige Geschichte ausgedacht. Natürlich handelt es sich um reine Fiktion, auch wenn Grahame-Smith das ein oder andere Hintertürchen offenließ. Ob geheime Briefe, welche das wahre Leben Abraham Lincolns offenbaren oder komplexe Verschwörungstheorien, Seth Grahame-Smith spielt mit dem Leser und gestaltet sein Roman sehr spannend, sowie geist- und ideenreich. Mehr Sein als Schein? Selber lesen!

Besonders überzeugt er mit seiner sehr bildhaften Sprache bzw. Schrift. Man kann beim Lesen von Abraham Lincoln – Vampire Hunter wirklich aufgehen und sich jede Situation oder Szene perfekt vorstellen. Es wirkt einfach sehr dynamisch und lebendig, wie gemacht für’s Kino.

Und Hollywood lässt dann auch nicht lange auf sich warten. Es mehrten sich die Gerüchte einer Verfilmung von Abraham Lincoln – Vampire Hunter, man hatte Gefallen an den Arbeiten von Seth Grahame-Smith gefunden. Auch sein erster großer Erfolg Pride and Prejudice and Zombies kam bei den Filmemachern an, Natalie Portman sicherte sich mitunter die Produktionsrechte und wird aller Voraussicht nach auch irgendwann die Hauptrolle in der zombiereichen Verfilmung des Romans besetzen, für welchen sich Autor Seth Grahame-Smith an Jane Austen's Klassiker Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil) orientierte und diesen etwas untoter gestaltete.

Abraham Lincoln – Vampire Hunter gefiel den Leuten. Besonders den Amerikanern, welche gerne mit ansehen möchten, wie eine ihrer Staatsikonen sich axtwerfend und um sich schlagend durch Vampirhorden meuchelt. Ein „ordentliches“ Biopic über einen der einflussreichsten und bedeutendsten Präsidenten Amerikas ist schon lange in der Mache, Steven Spielberg, Señor Spielbergo höchstpersönlich, beschäftigt sich mit dem Thema, hat schon die eine oder andere Info gestreut und arbeitet eifrig an dem Projekt (Info 1, Info 2). So wollte er erst Liam Neeson für die Rolle des Abraham Lincoln, doch der fühlte sich zu alt dafür ("I'm past my sell-by date."). Jetzt ist es Daniel Day-Lewis geworden. Auch super. Aber stellt euch mal vor, Liam Neeson als gealterter Abe in Abraham Lincoln – Vampire Hunter, die Blutsauger aufmischend wie in Taken (96 Hours)? Das wäre zu schön. Aber träumen darf ja mal erlaubt sein. Zurück zum Thema.

Abraham Lincoln – Vampire Hunter zeigt den Protagonisten gänzlich anders, als man ihn kennt. Und das macht die Geschichte so stark. Hier kann man richtig viel rausholen. Ich bete für eine gelungene Filmadaptionen, bitte nicht zu viel Hollywood, bitte nicht zu viel Michael Bay - Krachwumms. Der kasachische Filmemacher Timur Bekmambetov wurde vor einiger Zeit als Regisseur bestätigt, Seth Grahame-Smith wird als Drehbuchautor (schrieb unter anderem mit an The Hard Times Of RJ Berger oder Tim Burton's Dark Shadows) fungieren. Besonders das macht mir gute Hoffnungen, Grahame-Smith schreibt sein eigenes Buch filmtauglich und hat bei der Produktion des Streifens seine Hände mit im Spiel. Das kann sich positiv, aber auch negativ ausüben, jedoch glaube ich, dass Grahame-Smith sein Roman sehr am Herzen liegt und eine missratende Filmumsetzung tunlichst vermeiden möchte.

Bekmambetov kennt man als Regisseur der russischen Independent-Filme Wächter der Nacht und Wächtes des Tages oder den eher bekannteren Wanted. Im russischsprachigen Raum hat er keine unwesentlich kleine Fanbase, seine Filme verkaufen sich. Mit Wanted konnte er einen Schritt nach vorne machen, sein Bekanntheitsgrad stieg an, auch wenn der Film eher zwiespältig bewertet wurde. Jetzt versucht sich der ambitionierte Kasache (geb. in Guryev) also an Abraham Lincoln – Vampire Hunter und wird dabei vom Autor der Romanvorlage tatkräftig unterstützt. Tim Burton und seine Produktionsfirma finanzieren eifrig mit und der eher unbekanntere Cast steht auch schon eine Weile. Namen wie Mary Elizabeth Winstead (Scott Pilgrim cs. The World, Stirb Langsam 4.0), Dominic Cooper (An Education), Benjamin Walker (Flags of our Fathers), Rufus Sewell (The Tourist, Ritter aus Leidenschaft) oder Alan Tudyk (3:10 to Yuma, Tucker & Dale vs. Evil) sagen einem jetzt nicht viel, doch handeld es sich weitesgehend um eine zwar junge, doch recht erfahrene Schauspielerriege, die sich bei Abraham Lincoln – Vampire Hunter die Klinke in die Hand geben wird.

Zwischenzeitlich gab es auch immer wieder Gerüchte, dass ein namenhafter Schauspieler für Abraham Lincoln - Vampire Hunter verpflichtet werden könnte. Namen wie Eric Bana in der Rolle des Abraham Lincoln (Quelle), Joaquin Phoenix (Quelle) oder Tom Hardy (Quelle) als Henry Sturgess, eine wichtig Figur in Grahame-Smiths Buch, geisterten durch's Netz. Doch Pustekuchen, keiner von denen sprang mit an Bord. Ein bisschen schade, gerade auf Joaquin Phoenix hätte ich mich gefreut, da er ja eh nur noch selten bzw. überhaupt nicht mehr vor der Kamera zu sehen ist und ich eigentlich sehr viel von ihm halte. Sei's drum, die längst gecasteten jungen Mädels und Burschen sind keine Laien, vielleicht schafft einer bzw. eine von ihnen so den Durchbruch.

Bilder vom Set

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Bleibt abzuwarten, was Bekmambetov und Co. aus der ganzen Sachen machen werden. Die Beteiligung von Autor Seth Grahame-Smith macht mir gute Hoffnungen. Natürlich kann der Schuss derbe nach hinten losgehen, doch ist auch eine Menge Potenzial vorhanden to blow f****ing minds away. Der Roman ist hart und unverblümt, exzessiv und gnadenlos, gewaltätig und rigoros . Das muss auch auf die Leinwand transformiert werden. Bekmambetov ist ein kein 0815-Regisseur, ich traue ihm diesen Schritt zu. Und ich wünsche mir, dass er sich ebenso traut. Betrachtet man seine vorangegangen Filme, gibt es wenig Grund daran zu Zweifel. Die Besetzung ist jung und talentiert. Zwar ist kein großer Name dabei, doch brauch man nicht immer einen solchen, um einen guten Film zu machen. Zur Zeit wird in New Orleans gedreht, Kinostart in Amerikanien soll der 22. Juni 2012 sein, in Deutschland ist es der 16. August 2012. Vormerken.

PS: Es gibt zwar schon einige Bilder vom Set, doch einen Trailer zu Abraham Lincoln – Vampire Hunter gibt’s es noch keinen. Bis auf jenen hier, welcher jedoch als eine reine Promo-Aktion für Seth Grahame-Smiths gleichnamigen Roman diente.

Vollständigkeitshalber, bitteschön.


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